Die Gymnastik ist die Kunst der Leibesübungen. Das Wort Gymnastik leitet sich vom altgriechischen Adjektiv nackt ab (γυμνός gymnós = „nackt“), da vergleichbare Leibesübungen im antiken Griechenland nackt ausgeführt wurden. Das heutige Wort Gymnastik bezeichnet:

  • das wissenschaftlich begründete und allseitig ausgebildete System der Pflege, Stärkung und Übung der Körperkräfte
  • sowie auch die Übung selbst.

Indem die Gymnastik ihren Zweck auf die allgemeine und gleichmäßige Ausbildung des Körpers richtet, unterscheidet sie sich von der Athletik (Leicht- und Schwerathletik), die den Körper in speziellen Disziplinen zu hervorragenden Leistungen schulen will, und von der Agonistik, die bei ihren Übungen vorzugsweise das Auftreten in Wettkämpfen im Auge hat.

Udo Schade
Wettkampfsport
02202 2003 – 30

Gymnastik

Bei der Gymnastik gibt es die sogenannten P (= Pflicht)-Übungen. Diese sind in verschiedene Schwierigkeitsstufen eingeteilt, die je nach Leistung und Alter ausgesucht werden können.
Interessante Möglichkeiten bieten der Wahlwettkampf, der Synchronwettkampf und der Pokalwettkampf Gruppengymnastik, die alle auf den P-Übungen basieren.

Die K (= Kür)-Übungen sind ein Angebot des Deutschen Turner-Bundes für Gymnastinnen, das sich als Bindeglied zwischen Wettkampfgymnastik und RSG und umgekehrt versteht. Sie stellen damit fachlich eine Anbindung von und zur Wettkampfklasse der RSG dar. Der Deutschland-Cup Gymnastik ist ein Kür-Drei-Kampf mit Pflichtelementen. Die Handgeräte Ball, Band, Keulen, Reifen, Seil, wechseln jährlich. Für 2010 sind das folgende Handgeräte: Keulen, Reifen, Seil.

Gymnastik und Tanz

Beim Wettkampf Gymnastik und Tanz muss jede Gruppe zweimal auf die Fläche: Es wird je eine Gymnastikübung und ein Tanz gezeigt. Bei der Gymnastikübung muss jede Teilnehmerin mit einem Handgerät arbeiten. Das kann eines der traditionellen Handgeräte wie Ball, Band, Keulen, Reifen, Seil oder auch ein alternatives Handgerät sein. Bei Übungen mit alternativen Handgeräten besteht die Schwierigkeit darin, diese nicht nur optisch wirksam einzusetzen (Showeffekte), sondern auch bestimmte Gerätetechniken zu übertragen. Es gelten die Kriterien der traditionellen Handgeräte. Die Platzierung des Mehrkampfes ergibt sich am Ende aus der errechneten Gesamtpunktzahl von der Gymnastikübung und vom Tanz. Hier muss man gymnastisch als auch tänzerisch hervorragend sein, um den Deutschen Meistertitel zu gewinnen.

Die Deutschen Meisterschaften Gymnastik und Tanz finden jährlich statt, zu dem sich alle Gruppen in ihrem Landesturnverband qualifizieren müssen.
Alle vier Jahre findet im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfestes der Pokalwettkampf Gymnastik und Tanz statt. Hierzu sind alle Gruppen eingeladen, die sich in ihrem Landesturnverband mit einer Punktzahl von mind. 28 Punkten qualifizieren konnten. Für Anfänger bietet der DTB Gruppenwettbewerbe mit geringeren Anforderungen als beim Wettkampf an.