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11. August 2023

FISU Games: Silber für Sophie Scheder am Stufenbarren

Die Olympiadritte von Rio am Stufenbarren Sophie Scheder (DBA Sport und Gesundheit) gewann bei den FISU World University Games 2023 im chinesischen Chengdu die Silbermedaille am Stufenbarren. Damit sicherte sie an ihrem Spezialgerät mit 13,433 Punkten dem deutschen Team im letzten Wettkampf im Gerätturnen eine Medaille. Platz 1 belegte die Chinesin Siyu Du mit 13,833 Punkten, auf Rang kam die Chinesin Huan Luo.

v.l.n.r.: Silbermedaillengewinnerin Sophie Scheder, die Chinesin Siyu Du mit Gold und die Chinesin Huan Luo; Bildquelle: adh  

Scheder freute sich nach mehreren Jahren ohne internationalen Start und vielen Rückschlägen über diesen zweiten Platz wie über einen Sieg. "Der heutige zweite Platz ist für mich Gold wert. Das Niveau war hoch und es war toll, dass ich mich mit so hochklassigen Turnerinnen messen konnte. Für mich war dies ein wichtiger Schritt, um persönlich einordnen zu können, wo ich gerade sportlich stehe und wo es hingehen könnte. Olympia in Paris wäre natürlich ein Highlight."

Zwischen den Olympischen Spielen und den FISU Games sieht Scheder viele Parallelen: "Ich wollte schon immer bei den World University Games starten, weil ich so viel Positives von den Spielen gehört hatte. Hier in Chengdu ist überall der Olympic Spirit zu spüren und der Leistungsgedanke sehr hoch. Trotzdem ist die Stimmung sehr entspannt und es macht super viel Spaß, Teil des deutschen Teams zu sein“, so Scheder.

Guter Auftritt bei starker Konkurrenz

Drei deutsche Turnerinnen und Turner waren für die Mehrkampf-Finals qualifiziert und zeigten dabei durchweg solide Leistungen an den verschiedenen Geräten. Alexander Kunz (HS Neu-Ulm) war als einziger Starter bei den Herren angetreten und belegte am Ende den 16. Platz. Der 20-Jährige nutzte den Wettkampf mit einem starken Starterfeld vor allem, um Erfahrungen auf internationalem Top-Niveau zu sammeln. Leider konnte er ausgerechnet an seinem stärksten Gerät, dem Barren, seinen Abgang nicht stehen.

Auch Aiyu Zhu und Elisabeth Wagner konnten in ihrem Finale viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Die beiden Studentinnen der Uni zu Köln waren mit der gleichen Gerät-Reihenfolge wie im Team-Finale angetreten und belegten am Ende die Plätze elf und 17. "Besonders am Boden haben die beiden herausragende Übungen gezeigt", freute sich adh-Disziplinchefin Gerätturnen Prof. Dr. Swantje Scharenberg.

Deutsche Frauen landen auf Rang sechs

Nachdem am 2. August 2023 bereits die Gerätturner im Einsatz waren, zeigten am 3. August 2023 die deutschen Frauen um Finja Säfken (HU zu Berlin), Sophie Scheder (DBA Sport und Gesundheit), Elisabeth Wagner (Uni zu Köln), Natalie Wolfgang (HS-Neu Ulm) und Aiyu Zhu (Uni zu Köln) im Team Mehrkampf ihr Können. Bei ausverkaufter Halle lieferten die Fünf im gleichen Durchgang wie die siegreichen Chinesinnen einen soliden Wettkampf ab. Sie belegten am Ende den sechsten Platz.Nach dem guten Auftakt am Barren ließ das Team am Schwebebalken etwas Federn.

Am Boden fanden die deutschen Turnerinnen zur alten Form zurück und zeigten teils furiose Sprünge. Flaggenträgerin Aiyu Zhu und Elisabeth Wagner belohnten sich darüber hinaus mit der Qualifikation für das morgige Mehrkampf-Finale. Sophie Scheder darf am Samstag in der Endrunde am Barren antreten. adh-Disziplinchefin Gerätturnen Prof. Dr. Swantje Scharenberg zeigte sich mit den Ergebnissen hoch zufrieden und attestierte dem gesamten Team eine gute Leistung.

Platz zwölf für deutsche Männer

Mit Willi Binder (HS Ansbach), Carlo Hörr (HS für Technik in Stuttgart), Alexander Kunz (HS Neu-Ulm), Moritz Müller (University of Nebraska) und Mika Säfken (Uni Hannover) war die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft Gerätturnen zum Team-Finale angetreten. Gegen die starken Mannschaften aus China, Japan und Südkorea, die am Ende die Medaillen unter sich ausmachten, zeigte Deutschland einen soliden Wettkampf und ließ laut Trainer Rainer Arnold lediglich am Boden und am Pauschenpferd etwas liegen.

Am Ende steht für die deutschen Männer ein zwölfter Platz zu Buche, mit dem sich das Betreuungsteam zufrieden zeigte. Zudem konnte sich Alexander Kunz für das Mehrkampffinale am 4. August 2023 qualifizieren.

"Wir nehmen aus diesem Wettkampf auf jeden Fall mit, dass wir als Team aufgetreten sind. Alle Turner kommen von unterschiedlichen Hochschulen und haben sich bis zum Ende gegenseitig unterstützt und geholfen – das ist keine Selbstverständlichkeit", resümierte adh-Disziplinchefin Gerätturnen Prof. Dr. Swantje Scharenberg. 

Hintergrund FISU World University Games 2023

Studentische Spitzensportlerinnen und Sportler im Alter von 18 bis 27 Jahren – bedingt durch die Verschiebung des Events wurde die Altersgrenze um zwei Jahre erweitert – messen sich mit Aktiven aus 119 Ländern. Insgesamt nehmen knapp 9.200 Sportlerinnen, Sportler und Offizielle am größten Multisport-Event nach den Olympischen und Paralympischen Spielen in Chengdu teil.

Die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft ist in den 14 Sportarten Badminton, Bogenschießen, Fechten, Gerätturnen, Judo, Leichtathletik, Rudern, Sportschießen, Schwimmen, Taekwondo, Tischtennis, Volleyball, Wasserball und Wasserspringen vertreten. Mit 160 Aktiven und 75 Offiziellen entsendet Deutschland die historisch größte Delegation zu FISU World University Games.

Knapp ein Jahr vor den Olympischen Sommerspielen in Paris bieten die FISU World University Games einen Vorgeschmack auf spannende sportliche Wettkämpfe der akademischen Jugend der Welt unter den bekannten olympischen Prinzipien des Fair Play, der Toleranz und der Freundschaft.

Außerdem sind die Spiele Generalprobe für den „Summer Cum Laude“, das Heimspiel, die Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games, die vom 16. bis 27. Juli 2025 in Nordrhein-Westfalen stattfinden.