Wer den Alltag auf den Kopf stellen und einmal alles aus einem völlig neuen Blickwinkel sehen will, sollte es mal mit Rhönradturnen versuchen: Man steigt in das Rhönrad, die Füße stecken in Leder¬bindungen, die Hände fassen an die Griffe - ... und schon geht's rund. Zumindest der Anfang ist so einfach.
Bei Könnern rollt das Rhönrad in verschiedenen Disziplinen:Geradeturnen, Spiraleturnen und Sprung. Das einzigartige bewegliche Turngerät fordert und fördert den gesamten Sportler: Koordination, Beweglichkeit, Orientierungsfähigkeit, Geschicklichkeit und Gleichgewichtssinn, Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit, aber auch Mut und Selbstvertrauen sind Eigenschaften, die für Rhönradturnerinnen und -turner unerläßlich sind und in höchstem Maße geschult werden.
Ursprung
Das Mutterland des Rhönradturnens ist Deutschland. 1920-1922 entwickelte Otto Feick in der bayerischen Region Rhön das neuartige Sportgerät. Drei Jahre Später, 1925 meldete Feick seine Erfindung als "Reifen-Turn- und Sportgerät" zum Patent an. Erst 1926 wurde der heutige Name "Rhönrad" geschützt und eingetragen.
Sportgerät
Ein Rhönrad besteht aus zwei Reifen, die durch sechs Sprossen miteinander verbunden sind. Davon sind zwei mit Brettern besetzt, an denen Lederschlaufen befestigt werden. Durch diese Bindungen sind die Füße des Turners lose mit dem Rhönrad verbunden. Außerdem sind an zwei der Sprossen Griffe befestigt. Der Durchmesser des Rades variiert je nach Körpergröße zwischen 130 cm und 245 cm. Inzwischen ist auch der Transport des Rhönrads unproblematisch, da moderne Geräte in mehrere Teile zerlegbar sind.
Disziplinen
Im Geradeturnen werden auf einer Fläche von 18 x 3 m Pflicht und Kürübungen geturnt. Dabei rollt das Rad immer auf beiden Reifen. Es werden auch Elemente aus dem Reck- und Barrenturnen verwendet. Im Erwachsenenbereich werden die Übungen auf Musik geturnt. Dabei sollen die Athleten ihre Darbietung passend zur Musik gestalten.
Beim Spiraleturnen bewegt sich das Rhönrad auf nur einem Reifen, es "tellert". In der großen Spirale soll das Rad einen Neigungswinkel von 60°, in der kleinen Spirale weniger als 30° haben. Die Spirale wird durch Gewichtsverlagerung und Armzug erreicht. So soll das Rad auf der jeweiligen Höhe gehalten werden.
Die dritte Disziplin ist der Sprung. Dabei wird das Rad angeschoben und der Turner lässt sich von hinten durch den Schwung auf das Rad ziehen. Aus der Grätsch- Hock- oder Standposition zeigt er dann einen Sprung nach vorne auf eine Weichbodenmatte. Dies können Hock- oder Grätschsprunge sowie Sprünge mit Rotation sein.
Ihre Heimatvereine sind der TUS Porselen (mittlerweile passiv) und der TSV Bayer 04 Leverkusen.
Wie ist sie überhaupt zu dieser Sportart gekommen:
Wir sind damals von Düsseldorf in das beschauliche Dörfchen Porselen umgezogen. Dort gab es einen Mehrspartenverein, bei dem wir mit Gerätturnen angefangen haben und kurz darauf eben bei der Nikolausfeier den Rhönradsport kennenlernen konnten. Seit nun über 20 Jahren bin ich aktive Rhönradturnerin.
In diesen sportlichen Arbeitsfeldern ist Nora überall aktiv:
Seit März 2020 bin ich die neuen Vorsitzende des Technischen Komitees Rhönradturnen beim RTB. Vorher habe ich mich nur lokal im Verein engagiert.
Diese Qualifikationen zeichnen Nora aus:
Mit 16 Jahren habe ich bereits meinen Übungsleiterschein gemacht und auch meine erste Kampfrichterlizenz erworben. Nach meinem Abitur habe ich ein sportwissenschaftliches Studium absolviert, bin jedoch beruflich nicht mehr im Sport/Gesundheitsbereich tätig. Aktuell besitze ich nur eine gültige Kampfrichterlizenz.
Tagsüber arbeitet Nora hauptberuflich als:
Aktuell bin ich Projektleiterin beim Projekt Bergisch.Smart_Mobility im Bergischen Städtedreieck. Hier geht es um die Entwicklung zukünftiger Mobilitätskonzepte für unsere Städte.
Die „private“ Nora lebt:
Ich lebe in Düsseldorf zusammen mit meinem Partner. Grundsätzlich bin ich aber privat viel im gesamten Bundesgebiet unterwegs.
Das ist eines der eindrucksvollsten Erlebnisse die Nora als Aktive oder in der Organisation miterleben durfte:
An Deutschen Turnfesten habe ich besonders als jugendliche viel Freude gehabt. Ein tolles Erlebnis war auch mein Kampfrichtereinsatz bei den Rhönrad-Weltmeisterschaften in Chicago 2013.
Wertvoll findet sie Rhönradturnen weil:
Rhönradturnen kann man im Gegensatz zum Gerätturnen auch bei einer größeren Körperlänge gut machen. Zudem sind die Übungen besonders in der Spirale ein exzellentes Ganzkörpertraining.
Das hat sich Nora für die Zukunft vorgenommen:
Ich möchte gerne dabei helfen die vielen kleinen Vereine im Rheinland zu erhalten. Besonders schwierig ist es ausreichend ehrenamtliche Trainer und Kampfrichter für den Sport zu entwickeln, zu halten oder zu finden.