Indiaca ist eines der neuen Turnspiele. Indiaca ähnelt etwas dem Volleyballspiel. Das Spielgerät ist ein Lederball, der mit den Händen über ein Netz geschlagen wird. Am Ende des Spielgeräts befinden sich Federn, um die Flugbahn zu stabilisieren.
INDIACA stammt ursprünglich aus Südamerika. Es wurde aus den Wörtern INDIANER und PETECA gebildet. Peteca ist der Vorläufer des heutigen Indiacas und wurde von Brasilien nach Deutschland importiert. Früher bestand das Spielgerät aus einem gefüllten Lederbeutel, bei dem die Federn durch Leim und einer Kordel zusammengehalten wurden.
Indiaca - Die Rückschlagsportart für Schule und Freizeit
Die Sportart Indiaca ist ideal für den Schul- und Freizeitsport geeignet und kann in gemischt geschlechtlichen Mannschaften gespielt werden. Die Grundschlagtechniken sind leicht zu erlernen und fördern die koordinativen Fähigkeiten der Spieler.
Diese Seiten vermitteln die ersten Schritte in die exotische Mannschaftssport Indiaca. Woher kommt Indiaca und was ist das?
Die Spielidee von Indiaca geht auf ein von den südamerikanischen Indianern stammendes Federballspiel zurück. Der deutsche Sportlehrer Karlhans Krohn entdeckte 1936 in Brasilien diese Form des Spieles mit dem Namen Peteca. Der Spielgedanke war, dass Spielgerät so über ein Netz zu spielen, dass sie den Boden des generischen Feldes berührt, bevor der Gegner zurückschlagen kann. Das heutige Sportgerät, die Indiaca (Indianer + Peteca ) wurde anschließend von Herrn Krohn entwickelt. Im heutigen Regelwerk spielen je fünf Spieler auf jeder Feldseite, dessen Ziel es ist, mit maximal drei Berührungen die Indiaca über ein Netz in die gegnerische Spielhälfte zurückzuspielen.
Indiaca ist eine leicht zu erlernende Mannschaftssportart die für gemischte Gruppen jeder Altersgruppe geeignet ist. Es findet kein unmittelbarer Körperkontakt statt und somit können auch Spieler mit unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen miteinander spielen. Die Verletzungsgefahr ist gering genauso wie der Platzbedarf. Somit bietet sich Indiaca auch für große Gruppen an. Durch die variable Gestaltung (Spielformen, unterschiedliche Positionen während des Spieles etc.) werden einseitige Belastungen vermieden und Indiaca ist sehr abwechslungsreich. Neben den athletischen und spieltechnischen Fähigkeiten kommt noch die taktische Komponente dazu. Spieler lernen somit auch gemeinsam in einem Team zu handeln.
Indiaca kann jederzeit und überall (drinnen & draußen) gespielt werden. Man benötigt nur einen Ball und schon geht es los.
Das Spielgerät die Indiaca besteht aus einer gelben Schlagfläche (Durchmesser 7cm bis 8 cm) und einer schwarzen Plastikverbindung mit vier roten Federn. Sie hat ein Gewicht von 60g und eine Höhe von ca. 25cm. Die Schlagfläche ist mit Schaumstoff gefüllt.
Beim Indiaca sollte man aufgrund der schnellen Richtungswechsel und Sprünge Turnschuhe tragen, die über griffige Sohlen und eine gute Dämpfung verfügen. Ansonsten bieten sich eine kurze Hose und ein T-Shirt an.
Eine Mannschaft besteht aus maximal 5 Spielern und aus mindestens 4 Spielern. Bei Mixed Mannschaften aus zumindest zwei Spieler/innen je Geschlecht. Bei jedem Neugewinn des Aufschlagrechts, rotiert die Mannschaft um eine Position im Uhrzeigersinn. Jeder Fehler einer Mannschaft wird als Punkt für die andere Mannschaft gewertet. Ein Satz wird gespielt bis eine Mannschaft 25 Punkte erreicht hat, wobei jedoch ein Unterschied von mindestens zwei Punkten für den Satzgewinn notwendig ist.
Ein Fehler ist, wenn die Indiaca
Ein Fehler ist, wenn ein Spieler/eine Spielerin
Das Spielfeld ist 16 Meter lang und 6,10 Meter breit. Es wird durch ein Netz in zwei gleiche Hälften geteilt, so dass zwei Spielfelder von 8 x 6,10 Meter entstehen.
Am Netz werden oberhalb der Seitenlinien auf jeder Seite eine Netzantenne angebracht um den über spielbaren Bereich zu markieren. Die Netzhöhen variieren je nach Spielklasse zwischen 2,00m und 2,35m
Aufschlag
Im Indiaca unterscheidet man bei den Grundtechniken zwischen Pass-, Abwehr-, Block- und Angriffstechniken. Die konkrete Aufgabenstellung wechselt je nach Positionierung im Vorderfeld oder Hinterfeld. Während sich die beiden Spieler im Hinterfeld vornehmlich mit Annahme- und Defensivaufgaben befassen, sind die drei Spieler im Vorderfeld mit Block, Stellspiel und Angriff beschäftigt. Durch die eingeschränkten Wechselmöglichkeiten und die ständige Rotation müssen die Spieler in der Lage sein auf verschiedenen Positionen zu spielen.
Beim Aufschlag wird die Indiaca mit Daumen und Zeigefinger der nicht dominanten Hand am oberen Teil des Plastikkörpers gehalten. Dabei wird der Ball unterhalb der Hüfte mit den Federn in Schlagrichtung gehalten und das Schlagpolster in Richtung der Schlaghand. Der Spieler steht in der Ausgangslage in leichter Schritthaltung (ca. hüftbreit), mit dem Gewicht auf dem vorderen Fuß. Der Oberkörper ist dabei leicht nach vorne geneigt. Der Schlagarm wird am Körper vorbei zu einer Ausholbewegung nach hinten geführt und schwingt wieder nach vorne trifft dabei das Polster mit der flachen Hand und die Indiaca fliegt in einer aufsteigenden Bewegung in Richtung der anderen Spielhälfte. Die Indiaca wird von der nichtdominanten Hand losgelassen sobald der Schlagarm das Polster trifft.
Übung: Ein Spieler macht Angaben über das Netz auf verschiedene Ziele (z.B. Matten) in der gegnerischen Spielhälfte.
Varianten: Distanz zum Netz variieren und Ansage der Zielpunkte.
Das obere und das untere Zuspiel sind die beiden wichtigsten Grundtechniken im Indiaca. Bei beiden Varianten beobachtet der Spieler die Indiaca und bewegt sich zur idealen Spielposition und versucht anschließend einen festen Stand einzunehmen. Dadurch wird die Grundlage für einen präzisen und konstanten Schlag gelegt.
Beim oberen Zuspiel sollte die Indiaca in Richtung der Schulter des Schlagarms fliegen. Der Spieler steht während der Ballberührung in einer leichten Schrittstellung, wobei der Fuß auf der Schlagseite ungefähr eine Fußlänge hinter dem anderen Fuß steht. Die Beine stehen in etwa hüftbreit auseinander und das Gewicht wird auf dem Vorderfuß ausbalanciert während der Schlagarm und die Beine leicht gebeugt sind.Beim Schlag wird zuerst die Schulter in einer leichten Ausholbewegung auf Seite des Schlagarmes zurückgeführt. Bei der weiteren Schlagbewegung wird die Schulter wieder nach vorne geführt und Schlagarm sowie der restliche Körper werden gestreckt. Die Indiaca wird idealerweise mit der Handfläche im Bereich der Mittelhand geschlagen.
Oberes Zuspiel
Unteres Zuspiel
Beim unteren Zuspiel sollte die Indiaca seitlich versetzt neben den Oberschenkel auf Seiten der Schlaghand fliegen. Der Spieler steht wieder in einer leichten Schrittstellung diese ist jedoch deutlich in Richtung der Schlaghand geöffnet. Erneut sind die Beine und der Schlagarm leicht gebeugt und in der Schlagbewegung wird der Schlagarm zuerst wieder nach hinten geführt um anschließend nach vorne zu schwingen um die Indiaca zu treffen. Die Indiaca sollte seitlich des Oberschenkels ungefähr in 20 cm Entfernung und unterhalb der Hüpfte getroffen werden.
Übung: Zwei Zwei Spieler stehen sich auf einer Distanz von 5 bis 6 m gegenüber und spielen sich die Indiaca zu. Dabei wird die Technik des oberen und unteren Zuspiel geübt. Varianten: Es wird abwechselnd mit der starken und schwachen Hand zurückgespielt.
Beim Angriffsschlag wird ein hochgespielter Ball über Kopfhöhe mit der Schlaghand von oben nach unten über das Netz in das gegnerische Feld gespielt. Beim Anlauf bewegt sich der Spieler mit ein oder zwei Auftaktschritten zur Abschlagposition. Anschließend wird durch einen langen Stemmschritt (um eine große Höhe zu erhalten) der beidbeinige Absprung eingeleitet. Dieser wird durch das Schwingen der Arme nach vorne oben verstärkt.
Der Schlagarm wird hinter den Kopf geführt und dabei der Oberkörper in eine Bogenspannung versetzt. Der Schlagarm wird in einer schnellen und kraftvollen Bewegung nach vorne geführt und nachfolgend auch der Unterarm des Spielers („peitschenartig“). Der Arm ist dabei annähernd gestreckt und die Schlaghand trifft die Indiaca von oben nach unten. Durch das aktive abklappen des Handgelenkes erhält die Indiaca den finalen Impuls. Die Ladung sollte beidbeinig und elastisch erfolgen.
Übung: Ein Übungsleiter steht am Netz auf einem Kasten und hält die Indiaca für einen Angriffsschlag in die Nähe des Netzes. Der Spieler stellt sich so auf, dass er genug Platz für seinen Anlauf mit Stemmschritt, Beistellschritt und Absprung hat und die Indiaca aus der Hand des Übungsleiters über das Netz schlagen kann. Variante: Netzhöhen ändern.
Der Block
Bei der Abwehr eines Angriffsschlages verfolgt der Spieler den Angriff und richtet seinen Körper und seine Handflächen frontal in Richtung des Angriffes aus. Der leicht nach vorn gebeugte Oberkörper des Spielers befindet sich dabei in stabiler und ruhiger Lage. Die Arme werden seitlich neben dem Körper nach vorne gestreckt (bei leicht gebeugten Ellenbogen). Das Körpergewicht ist gleichmäßig auf beide Füße verteilt, wobei der Schwerpunkt auf den Fußballen liegt. Beim Abwehrschlag wird je nach Situation die oben beschriebene Technik des unteren und oberen Zuspiels angewendet.
Der Block wird eingesetzt um einen Schmetterschlag schon oberhalb der Netzkante abzuwehren. Der Spieler befindet sich dabei schon in unmittelbarer Nähe zum Netz und ist frontal zu diesem ausgerichtet. Beim beidbeinigen Absprung aus einer mitteltiefen Körperhaltung heraus werden die Hände dicht am Körper nach oben geführt. Die Hände strecken sich mit leicht gespreizten den Indiaca entgegen. Die Landung nach dem Block erfolgt beidbeinig. Der Spieler versucht wieder die Bereitschaftshaltung einzunehmen.
Übung: Das Netz wird auf eine Höhe gespannt, in der die meisten Spieler beim Sprung die Handflächen über das Netz bekommen. Es werden auf der gegenüberliegenden Spielfeldseite zwei Übungsleiter auf jeweils einem Kasten positioniert (ca. 2m Abstand). Die Aufgabe des Spielers ist es dann auf beiden Positionen einen Block durchzuführen. Die Indiaca wird dazu von den beiden Übungsleiter knapp über das Netz in den Block geworfen.
Bilder (DTB und WTB Seite); Frank Stolle